Gertrude Van der Meulen-Michalewicz
aan
Matthijs en Thea Vermeulen
Louveciennes, 17 april 1948
Louveciennes, 17.IV.48.
Liebe Thea, lieber Thijs,
Ich weiß nicht wie ich beginnen soll, ich weiß nicht wie ich es schreiben könnte – ach es ist schrecklich… Donald ist krank! Sein Geist ist zerrüttet. Mein Gott, meine Gedanken sind auch so müde geworden und wollen nicht recht arbeiten. Wie konnte das nur geschehen? Heute Morgen kam er im Spital. Nein, ich kann nicht darüber schreiben. Kommen Sie, oh kommen Sie zu mir! Oder schreiben Sie mir einige Worte, die mir Kraft geben. Mein Herz wollte er mir rausschneiden, 3 Tage uns 3 Nächte konnte ich nicht von seinem Bette weichen. Seine Augen waren der Spiegel eines Wahnsinnigen. Verzeihen sie mir bitte, daß ich erst in dieser schweren Stunde den Mut finde zu schreiben. Die Blumen waren so schön! Über ihren lieben Brief habe ich mich sehr gefreut. Vielleicht bin ich in einigen Tage ruhiger und kann Ihnen einen klaren Brief schreiben. Ach, beten Sie für Donald; er muß sich wiederfinden! 15 Tage lang darf ich ihn nicht sehen. Hab ich vielleicht etwas im Kopf? Sagen Sie mir doch! Verzeihen Sie soviel Dummheit, deren Ursache Müdigkeit, Angst und Sorge ist. Ja, ich gehe schlafen – wird Donald bei mir sein, wenn ich erwache? Ich fürchte nicht….
Beten Sie für mich und schützen Sie unsere Clarissa! Es küßt Sie beide
Clarissa und Trudi!
Verblijfplaats: Amsterdam, Bijzondere Collecties UvA